Ich traf dort eine Reihe von Menschen, deren
Wesen, Verhalten und Lebensgeschichten den Anstoß
zu diesem Roman gaben. Die zeitliche Lokalisierung
habe ich um einige Jahre verschoben, ebenfalls
den großen Brand, der sich tatsächlich
ereignet hat und mit dessen Folgen ich am Tag
nach seinem Vernichtungszug konfrontiert wurde.
Mag der Erzähler Ralf Krüger sich
auch mancher Erlebnisse und Erinnerungen des
Autors bedient haben, mag er sich sogar einige
Autobiographie-Kleider umgehängt haben,
so bleibt er doch eine synthetische Figur, eine
Projektion, wenn man so will, die Personifikation
der Erzählerfunktion und ihrer Poetik.
Das klingt kompliziert und verkopft, ist aber
ganz sinnlich und simpel und direkt in die Handlung
integriert.

Paul
Cezanne: La Montagne Sainte-Victoire,
Lanschaft des "provençalischen Himmels" |
Der
Roman, der auf eine Entstehungsgeschichte
von gut 14 Jahren zurückschaut und
von dem es diverse sehr unterschiedliche
Fassungen gibt, erschien im Frühjahr
2003.
Großen Spaß haben mir die
perspektivische Darstellung und die subjektive
Stimmführung bereitet. Da jede Figur
mit eigener Stimme zu Wort kommt, muß
der Leser siebenfacher Rollenprosa folgen
- und wird zudem jede Menge Anspielungen
und mehr oder weniger versteckte Zitate
finden.
|
"Der
provençalische Himmel": Ein verspielt
postmoderner Roman zwischen Unterhaltung und
Anspruch, sex & crime, spannend und gesellschaftskritisch
zugleich, vielfältig in seinen Lesarten
und Deutungsmöglichkeiten.