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Die
Geliebte des Papstes
Frederik
Berger: Die Geliebte des Papstes,
Berlin 2001, Aufbau Taschenbuch Verlag,
568 Seiten, 10 €
weitere Ausgaben als Taschenbuch,
Hardcover und als Hörbuch
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Rom
zur Zeit des berüchtigten Borgia-Papstes:
Die bewegende, tragische Liebesgeschichte zwischen
Alessandro Farnese, dem zukünftigen Papst
Paul III., und Silvia Ruffini, der Mutter seiner
vier Kinder. Welche Opfer müssen gebracht
werden, wenn ein Mann Papst werden soll und er
dennoch auf seine Liebe nicht verzichten will
...
Rom gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Die Renaissance
steuert in ihrem verschwenderischen Pomp, ihrer
Kunstliebe und ihrem individualistischen Amoralismus
ihrem Höhepunkt zu, auch und gerade in der
Ewigen Stadt. Unter den Klerikern herrschen Ämterkauf
und Günstlingswirtschaft. Die Päpste
- allen voran der Borgia-Papst Alexander VI. -
sind mehr am eigenen Wohlstand und am Wohlergehen
der eigenen Familie interessiert als am geistlichen
Heil der Kirche. Sie fühlen sich als weltliche
Fürsten und kaum noch als Seelenhirten.
Vor diesem Hintergrund kommt es zu einer schicksalhaften
Begegnung zweier junger Menschen. Die zwölfjährige
Silvia Ruffini wird von Wegelagerern überfallen,
die ihre Mutter töten. Bevor die Banditen
Silvia vergewaltigen können, eilt ihr ein
Retter zur Hilfe: Alessandro Farnese, der für
den Kirchendienst bestimmte zweite Sohn einer
Adelsfamilie. Beide spüren, daß sie
ein besonderes Schicksal verbindet. Doch sofort
nach dem Überfall müssen sie sich wieder
trennen. Alessandro wird aufgrund falscher Anschuldigungen
vom Papst in den Kerker der Engelsburg geworfen,
und Silvia wird von ihrem Vater in ein Kloster
gesteckt. Ihnen bleibt nur, sich heimlich Briefe
zu schicken. Drei lange Jahre dauert es, bis sie
sich endlich wiedersehen - Silvia ist jedoch längst
einem anderen versprochen, und Alessandro soll
es in den Diensten der Kirche zum Kardinal, wenn
nicht gar zum Papst bringen.
Beide beschließen, um ihre Liebe, um ihre
Zukunft zu kämpfen ...
Der
Roman schildert den authentischen Fall einer
"verbotenen" Liebe, und zwar alternierend
aus der Perspektive der Frau und des Mannes.
Ganz bewußt wird der männerdominierten
Zeit auch die weibliche Sicht entgegengesetzt,
die sich während der Renaissance an vielen
Orten unüberhörbar artikulierte. Alessandro
Farnese konnte sich zu einem Papst entwickeln,
dem die katholische Kirche in den widrigen Zeiten
der Reformation viel zu verdanken hat, womöglich
sogar ihr Überleben.
Silvia Ruffini dagegen verliert sich im Dunkel
der Geschichte. Und doch wäre ohne sie
die Erfolgsgeschichte des jungen Adligen und
seiner Familie nicht möglich gewesen. Papst
Paul III. Farnese wußte dies und ließ
seine Geliebte im Petersdom in Marmor verewigen.
Der stumme Marmor braucht aber einen Menschen,
der ihm eine Stimme verleiht und seine Geschichte
erzählt. Und diese Geschichte heißt
"Die Geliebte des Papstes".
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